Publiziert am 4 April 2018
Während der nationalen Museumswoche vom 9. bis einschließlich 15. April stellen Museen in den ganzen Niederlanden ihre Prunkstücke in den Mittelpunkt und die Menschen werden ermutigt, die Museen zu besuchen. Das Motto lautet ‘Entdecke zusammen unser echtes Gold’. Kaap Skil präsentiert die Geldkiste vom Waisenhaus als ‘das echte Gold’.
Die Geldkiste ist nicht nur schön anzuschauen, sie symbolisiert auch verschiedene Geschichten. Der Verdienst aus den Waisenbrunnen wurde darin aufbewahrt. Die Einkünfte aus dem Verkauf des Wassers waren für das Waisenhaus lebenswichtig. Andererseits waren die Seeleute auch nicht umsonst bereit, Geld für das Wasser aus den Brunnen zu bezahlen. Das eisenhaltige Wasser war lange haltbar, eine wichtige Eigenschaft auf langen Seereisen.
Die Waisenbrunnen wurden von Anfang des siebzehnten Jahrhunderts bis etwa 1800 genutzt. Sie brachten jährlich ein paar hundert Gulden für das Waisenhaus ein. Der Wasserhandel war auch eine Einkommensquelle für andere Insulaner. Der Transport der Fässer zu den Seeschiffen musste schließlich auch bezahlt werden. Es wurde viele Male hin und her gefahren von den Brunnen, über den Skilsloot zur Reede von Texel: Ein Schiff, das in den Fernen Osten fuhr, bunkerte bis zu 8000 Liter Wasser, um bis zum Kap der Guten Hoffnung ausreichend Trinkwasser zu haben.
Die Geldkiste aus Metall misst 72 x 38,5 x 42 cm und konnte mit zwei Schlössern abgeschlossen werden. Im Museum Kaap Skil steht sie in einer der Kammern beim
Modell der Reede von Texel. Der Wassertransport ist auf dem Modell zu sehen: Auf dem ‘Skilsloot’ fahren kleine Schiffe mit Wasserfässern in Richtung der großen Segelschiffe auf der Reede.