Achtung: Dies ist ein Bericht von 2016. Die folgende Information ist dadurch (zum Teil) nicht mehr aktuell.
Bei Kaap Skil wurde ein neues Objekt vom Schatz aus dem Palmholzwrack präsentiert. Es sind Teile eines besonderen östlichen Teppichs, der wie das königliche Seidenkleid nach fast vier Jahrhunderten aus dem Wattenmeer aufgetaucht ist. Für die Wissenschaftler Ebeltje Hartkamp-Jonxis und Hillie Smit war es, als ob sie die Reste eines Gemäldes von Rembrandt auf ihren Tisch bekämen. Die Teppichfragmente sind bis Mitte Februar 2017 bei Kaap Skil zu bewundern, in der am 19. Dezember eröffneten Ausstellung ‘Tauchen in Details’.
Der exotische Teppich zeigt Blumenmuster und Tiere, unter anderem einen beeindruckenden Löwen, der eine Kuh anfällt. Die Kunsthistoriker Hartkamp und Smit haben, in Zusammenarbeit mit dem RKD – Niederländisches Institut für Kunstgeschichte, eine erste inventarisierende Untersuchung von Material, Web- und Knüpftechnik, Farben sowie Motive der dreizehn Teppichfragmente ausgeführt. Sie halten es für möglich, dass der Teppich in Lahore gefertigt wurde, die pakistanische Stadt an der Grenze zu Indien, und aus dem zweiten Viertel des siebzehnten Jahrhunderts stammt. Obwohl östliche Teppiche mit exotischen Motiven im Goldenen Jahrhundert sehr beliebt waren, sind kaum Teppiche mit ähnlichen Tierfiguren aus dieser Zeit erhalten geblieben. Genau wie die zuvor präsentierten Objekte bestätigt dieser Teppichfund erneut den einzigartigen Charakter von der Ladung des Palmholzwracks. Nach Mitte Februar sind die Teppichfragmente vorläufig nicht mehr für die Öffentlichkeit zu sehen. Sie werden weiter untersucht und in das Huis van Hilde in Castricum gebracht, dem Archäologiezentrum der Provinz Noord-Holland.
Die Ausstellung ‘Tauchen in Details’ nimmt die Besucher mit auf die Suche der Wissenschaftler nach Antworten auf die vielen Fragen, die sich durch den Fund des Palmholzwracks ergeben haben. Dabei werden verschiedene Forschungsrichtungen verfolgt. Die Ergebnisse aus den historischen, archäologischen und technischen Untersuchungen werden in der Ausstellung zusammen geführt, die bei fortschreiten der Untersuchungen weiter ergänzt werden wird. Über einen großen, interaktiven Touch Screen und Vitrinen mit wechselnden Objekten können Besucher von Kaap Skil verfolgen, wie alle Puzzleteile zusammen die Geschichte der Herkunft des Schiffes und dessen Ladung bilden. Die Untersuchungen sind seit Anfang 2017 auch im Huis van Hilde und auf der Webseite von Kaap Skil zu verfolgen.
Am Montag, den 19. Dezember, wurde die Ausstellung ‘Duiken in Details’ bei Kaap Skil vom Mitglied des Provinzialausschusses Jack van der Hoek und dem Beigeordneten Eric Hercules eröffnet. Prof. Dr. Maarten van Bommel von der Universität von Amsterdam (UvA) präsentierte den Stand der Forschungsergebnisse. Verschiedene Wissenschaftler arbeiten intensiv zusammen. So ist Prof. Dr. Maurice Aalders (AMC-UvA), Dozent forensische Biophysik, an den Konservierungs- und Monitoringstudien einbezogen. Die Ausstellung besiegelt eine lange bestehende Verbindung zwischen den Wissenschaftlern (UvA, Rijksmuseum, AMC), Museum Kaap Skil, Provinz Noord-Holland, Gemeinde Texel, Tauchclub Texel und dem Nationalen Dienst für das kulturelle Erbe
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