Abenteuer, Reichtum, Handel und Romantik, aber auch: Ausbeutung, Gefahr, Sklaverei und Armut. Der weltweite Handel im 16. und 17. Jahrhundert hatte viele Gesichter. All diese verschiedenen Aspekte und die zentrale Rolle von Texel in dieser Epoche werden in der Ausstellung ‘Weltreise’ gezeigt. Besuchen Sie mit den Insulanern von damals die vier Windrichtungen der Welt und entdecken Sie alles darüber!
Geschichten vom Meeresboden
Vor der Küste von Texel liegen viele Dutzende Schiffswracks auf dem Meeresgrund, gesunken in der Zeit, als die Reede von Texel täglich voller Schiffe lag. Unter dem Sand begraben, sind sie erhalten geblieben und erzählen Stück für Stück ihre eigene Geschichte aus vergangenen Jahrhunderten. Diese Geschichten und die besonderen Gegenstände, die Taucher in den Wracks gefunden haben, bilden die Grundlage für die Ausstellung ‘Weltreise’.
Zusammen mit dem Modell
Die Ausstellung befindet sich in der ersten Etage des Eingangsgebäudes vom Museum Kaap Skil. Sie bildet eine Einheit mit dem gigantischen Modell im Untergeschoss des Gebäudes. Das Modell stellt die Reede von Texel um 1660 dar, wobei alle Schiffstypen und die Aktivitäten um sie herum minutiös nachgebildet sind. Das eine Schiff hatte Surinam als Ziel, das andere blieb näher an der Heimat und fuhr für Getreide nach Riga oder für Speiseöl nach Nordafrika.
Insulaner aus dem siebzehnten Jahrhundert
In ‘Weltreise’ folgt der Besucher den Schiffen bis zu ihrem Ziel. Eine zentral platzierte Kompassrose weist den Weg. Insulaner von damals erzählen ihre Geschichte, unterstützt durch Funde aus Schiffswracks. Albert Gronders zum Beispiel erzählt im “Norden” von der Ostseeschifffahrt. Er weiß, wovon er spricht, denn im späten siebzehnten Jahrhundert segelte er jedes Jahr zu den Städten an der Ostsee, um Getreide zu holen. Geht man nach Osten, dann ist Jacob Schagen der Führer. Als junger Texeler von etwa 15 Jahren machte er sich 1762 mit dem VOC-Schiff De Jonge Lieve auf den Weg in den Fernen Osten. Auch über die Reisen in den Westen und in den Süden kommen Insulaner von damals zu Wort.
Schattenseiten
Neben den abenteuerlichen und positiven Aspekten des Welthandels im 16., 17. und 18. Jahrhundert für Texel befasst sich ‘Weltreise’ auch mit dessen Schattenseiten. So sind im “Westen” aufgetauchte Gegenstände zu sehen, die für eine Zuckerplantage in Surinam bestimmt waren. Werkzeuge, mit denen die Versklavten arbeiten mussten, neben den Luxusartikeln, die den Plantagenbesitzern ein angenehmes Leben garantieren sollten. Vor Texel gesunken und daher nie an den Bestimmungsort angekommen.