Das Rote Mieder aus dem Palmholzwrack

Rood lijfje uit het Palmhoutwrak

Das Rote Mieder ist eines der am besten erhaltenen Kleidungsstücke, die im Palmholzwrack gefunden wurden. Die Farben und Verzierungen sind noch schön zu sehen und allerlei Details sind sowohl an der Vorder- als auch an der Rückseite erhalten geblieben. Dadurch kann genau herausgefunden werden, wie das Kostüm hergestellt und wie es getragen wurde.

Daran fest

Das Mieder wird mit Ärmeln getragen worden sein, vielleicht aus einem anderen Stoff. Zudem sind auch Schnürlöcher zu erkennen, an denen ein Gürtel oder ein loser Rock befestigt worden sein könnte. Festonierte Schlaufen um den Hals könnten für die Befestigung eines Kragens gedacht gewesen sein, möglicherweise aber auch für Schmuck oder Perlen.

Brokat und Damast

Das Mieder ist aus mehreren Teilen aufgebaut: zwei große Vorderteile, zwei schmale Seitenteile, vierzehn Zierklappen am unteren Rand – allesamt aus rotem Brokat – und zwei Rückenteile aus dunkelrotem Damast. Die Rückseiten haben mindestens dreizehn Schnürlöcher, die Unterseite der Vorderseiten weitere fünf. Auf der Innenseite befinden sich noch Reste eines schlichten, beigefarbenen Seidenfutters, mit dem vermutlich das gesamte Mieder gefüttert war. Es gibt auch Abdrücke von Verstärkungen aus Barten.

Mode

Diese Details im Entwurf des Mieders entsprechen den Kleidungsstilen, die im frühen 17. Jahrhundert in Nordeuropa üblich waren. Solche Kleidungsstücke wurden in den deutschen Gebieten, Böhmen, Dänemark und der niederländischen Republik getragen.

NB: Die Sammlung wird immer noch erforscht. Dieser Artikel kann dadurch veraltete Informationen oder überholte Erkenntnisse enthalten.